Aktuelle Probleme der Landwirte

Zum Clubabend am 22. Juni 2020 hatten wir uns einen Referenten eingeladen. Herr Dipl.Ing.agr. Rainer Stauch, u.a. Vorsitzender der Agrargenossenschaft Langenchursdorf e.G., Geschäftsführer der Agrarbetrieb „Unteres Erzgebirge“ GmbH und Mülsener Marktfrucht & Milchgut GmbH, referierte zu aktuellen Themen der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Ökologie und Politik.

In einer fachlichen, lebhaft geführten und hochgradig interessanten Diskussion zeigten sich aktuelle und dauerhafte Problemstellungen der Landwirtschaft, Lösungsansätze und gesellschaftliche, rechtliche wie auch politische Blockadestellen.

Interessant waren auch Ausführungen zur Kurzlebigkeit bestimter "Hypes" der Ökologie durch Herrn Stauch. Zu einem konkreten Beispiel des Unternehmens führte er aus: "Vor einem Jahr war es zumindest als Stadtbewohner absolut angesagt, sich für Insekten und Bienen zu engagieren. Vor dem Hintergrund der medial ausgeschlachteten "Rettet die Bienen“ Petition in Bayern fühlen sich viele zum Handeln veranlasst.
Wie sieht die Zuneigung zu Insekten und Bienen ein Jahr später aus? Die Landwirte jedenfalls haben in ihrer Aktivität nicht nachgelassen und eine Vielzahl von Blühflächen angelegt. Der Unterschied: Ein Jahr später übernehmen die Landwirte einen Großteil der anfallenden Kosten.
Kein Vorwurf, konkrete Zahlen: Unsere Blühfläche in Chemnitz an der A72/ Porsche Autohaus hatte im Jahr 2019 stolze 275 Paten. Damit wurde eine Fläche von 27.500 m² (!) angelegt. Ein Jahr später sind es 21 Paten für 2.100 m². Nicht einmal 10% der euphorischen Blühflächenanhänger sind übriggeblieben. Den restlichen, nein den größeren Anteil an der Blühfläche, haben wir als örtlicher Landwirtschaftsbetrieb dennoch und auf eigene Kosten angelegt. Nur spricht darüber im medialen Mainstream der Umweltschützer und NGO`s keiner mehr. Der Zweck der „Bienen Petition“ von 2019 scheint erfüllt. Es wurden Spendengelder eingeworben und im Gedächtnis bleiben die vermeintlich Schuldigen hängen, die Landwirte."(Quelle: www.aglangenchursdorf.de)

Wir können nur sagen: Hut ab vor der Arbeit der Landwirte, Verständnis für grüne Kreuze auf Äckern und die Botschaft "Schluss mit dem Bauern-Bashing in dieser Gesellschaft".